Diese Webseite benutzt Cookies, um einige Funktionen anzubieten, anonyme Nutzungsstatistiken zu erstellen und Werbung anzuzeigen.
Das Online-Magazin
Dienstleistungen

Mediation – eine Abwägung wert und ob ein Rechtsstreit sinnvoller ist

Fast jeder Unternehmer oder auch Privatperson haben bei juristischen Problemen direkt die Frage im Kopf: „Wie teuer wird es für mich, wenn ich tatsächlich gegen den Anderen vorgehe und dafür einen Anwalt engagiere?“
Es spielt aber nicht nur der finanzielle Aspekt eine Rolle, sondern auch der zeitliche und emotionale. Viele unterliegen dem Irrglauben, dass sie die Angelegenheit für sich abschließen könnten, wenn Sie den Lösungsprozess in die Hände eines Dritten legen. Zudem haben gerichtliche Auseinandersetzungen oftmals zur Folge, dass  Geschäftsbeziehungen endgültig zerstört sind.
 
Artikel vom 15.05.2018

<strong>Mediation</strong> – eine Abwägung wert und ob ein Rechtsstreit sinnvoller ist
1

Mediation versus Gerichtsprozess

Wir haben zum Beispiel kürzlich erfolgreich ein Mediationsverfahren zwischen zwei gleichberechtigten geschäftsführenden Gesellschaftern durchgeführt und dabei festgestellt, dass das erzielte Ergebnis durch einen Gerichtsprozess niemals hätte erreicht werden können.
Kurz der Fall: Die Gesellschafter halten jeder einen Anteil von 50%, was Mehrheitsbeschlüsse unmöglich macht. Das heißt die Gesellschafter waren gehalten, immer „einer Meinung“ zu sein, um relevante und notwendige Geschäftsentscheidungen treffen zu können. Es liegt auf der Hand, dass dies zu Konfliktpotential geführt hat.
Grundsätzlich waren beide Parteien bereits offen für eine Mediation, da sie wussten, dass Ihr Problem nicht durch den gerichtlichen Rechtsstreit beigelegt werden konnte. Zudem war es Ihnen  - auch geboten durch die Pattsituation – wichtig, dass sie eine Lösung finden, die ein weiteres Zusammenarbeiten möglich macht.  
Das Problem war insbesondere, dass einer der beiden Gesellschafter unbedingt wachsen, der andere Gesellschafter aber keine zusätzlichen Verbindlichkeiten eingehen wollte. Auch war das Vertrauen zueinander stark belastet, weil Entscheidungsprozesse nicht schriftlich festgehalten wurden und die dauerhafte Verbindlichkeit in Besprochenes fehlte.  
Das Mediationsverfahren konnte letzten Endes positiv und erfolgreich zu Ende geführt werden, weil die Parteien sich erstmalig in ihren wirklichen Emotionen verstanden haben und darüber das Verhalten des jeweils Anderen besser einordnen und verstehen konnten. Durch die Mediation entstand damit automatisch ein Mehrwert für das zukünftige Miteinander.
 

Die Vorteile eines Mediationsverfahrens

Es gibt eine Vielzahl von Vorteilen der Mediation, hier ein paar Punkte:

  1. Die Selbstbestimmung und Planungssicherheit der Parteien bleibt erhalten, keine Entscheidung durch Dritte; die Parteien bestimmen den Mediator, die Länge und die Inhalte des Verfahrens und damit auch das Ergebnis;
  2. Es wird eine Lösung erreicht, in der jeder gewinnt und die damit dauerhafte Grundlage für ein zukünftiges Miteinander ist;
  3. Die Erfolgschancen bei Durchführung eines fachgerechten Mediationsverfahrens liegen bei 80-90%, wenn beide Parteien bereit für eine Streitbeilegung sind (Grundsatz der Freiwilligkeit);
  4. Angemessene Berücksichtigung der Standpunkte, Interessen und Ziele der Parteien;
  5. Unbürokratisches, flexibles Verfahren (u.a. individuelle Terminplanung);
  6. Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung der geschäftlichen bzw. persönlichen Beziehungen;
  7. Erzielung wirtschaftlich sinnvoller und nachhaltiger Ergebnisse (u.a. durch Protokollführung);
  8. Zeitersparnis gegenüber Gerichtsverfahren, insb. bei mehreren Instanzen;
  9. Reduzierung der (Rechtsverfolgungs-)Kosten, Schonung personeller und betrieblicher Ressourcen, Vermeidung von Reibungsverlusten (z.B. Abstellen von Mitarbeitern, interne und externe Besprechungen zur Vorbereitung von Gerichtsverfahren);
  10. Vertraulichkeit, Bewahrung von Geschäftsgeheimnissen, keine Gefahr der Rufschädigung und Imageverlusten, keine Presse;
  11. nachhaltige Steigerung der persönlichen und betrieblichen Produktivität durch die Erfahrung konstruktiver Konfliktlösungsverfahren;
  12. Verringerung emotionaler Kosten in Streitverfahren, nachhaltige Zufriedenheit mit Verlauf und Ergebnis des Mediationsverfahrens.
 
….. viele Punkte, die eine Überlegung wert sind, sich für den Weg der Mediation zu entscheiden.
 

Unsere Kanzlei

Frau Rechtanwältin Stephanie Kessenbrock ist zertifizierte Mediatorin. Sie ist davon überzeugt, dass ein Mediationsverfahren der richtige Weg ist, um eine Geschäftsbeziehung grundlegend aufrecht erhalten zu können, auch wenn - wie so oft - heftige Vorwürfe, Rechtsprobleme und Emotionen im Raum und zwischen den Parteien stehen. Letztlich sind es aber genau diese Aspekte, die eine Mediation immer interessanter machen.